Im Jahr vor der Landtagswahl steht die Wirtschaft Baden-Württembergs unter einem hohen Druck. Das Land zählt zwar nach wie vor zu den ökonomisch stärksten Regionen Europas. Gleichzeitig muss sich die traditionell stark vom Automobilbau abhängige Wirtschaft neu erfinden, um auch zukünftig in der Champions League mitspielen zu können. Vor diesem Hintergrund hat die Filmakademie Baden-Württemberg unter Federführung ihres Direktors, Dr. Andreas Bareiß, ein kreativwirtschaftliches und standortpolitisches Impulspapier verfasst.
In dem vorgestellten Konzept skizziert die Filmakademie sechs Handlungsfelder. Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit der baden-württembergischen Medien- und Kreativwirtschaft nachhaltig zu stärken, hochwertige Ausbildungs- und Produktionskapazitäten zu sichern und auszubauen, neue Arbeitsplätze zu schaffen und die regionale Wertschöpfung zu erhöhen.
Im Mittelpunkt des vorgeschlagenen Maßnahmenpakets steht neben der Sicherung der bestehenden Exzellenzstellung bei der Ausbildung und im Bereich Animations- und VFX-Wirtschaft im Großraum Stuttgart eine substanzielle Stärkung der Medien- und Filmgesellschaft (MFG) – mit einer weitgehenden Mittelerhöhung und tiefgreifenden Reform des Fördermechanismus nach Vorbild ausländischer Produktionsanreizmodelle.
„Ich setze darauf, dass die demokratischen Parteien die transformative Kraft der Medien- und Kreativwirtschaft für sich erkennen. Der Transformationszwang in Baden-Württemberg war nie so dringlich wie heute. Doch selten zuvor waren auch die Chancen so groß wie jetzt. Ich wünsche mir einen offenen Dialog darüber, wie wir gemeinsam noch stärker werden können“, so Dr. Andreas Bareiß.
Für den Herbst lädt die Filmakademie daher zum ersten Ludwigsburger Dialog ein. Es handelt sich um eine medien- und standortpolitische Podiumsdiskussion auf dem Campus der Filmakademie mit Vertreterinnen und Vertretern aus Politik und Kreativwirtschaft. Diskutiert werden soll, wie der Medien- und Kreativstandort Baden-Württemberg nachhaltig gestärkt werden kann.
Dr. Andreas Bareiß: „Bayern wird immer etwas lauter sein, Berlin immer etwas greller. Was unser Land jedoch auszeichnet: Wenn wir etwas anpacken, dann tun wir es gründlich. Baden-Württemberg ist ein starkes Land. Nutzen wir diese Stärke jetzt, bündeln wir unsere Kräfte und führen Baden-Württemberg gemeinsam an einen Spitzenplatz der Medien- und Kreativwirtschaft.“
Die Filmakademie wurde Anfang der 1990er Jahre gemeinsam mit der Medien- & Filmgesellschaft Baden-Württemberg (MFG) als Motor der Medienentwicklung im Land Baden-Württemberg gegründet. Sie gilt als eine der besten Ausbildungseinrichtungen für Film und Medien weltweit. Mit ihrem Animationsinstitut, dem Atelier Ludwigsburg-Paris und der von ihr jährlich in Stuttgart veranstalteten Branchenkonferenz FMX – Film & Media Exchange, Europas bedeutendster Konferenz für Animation, VFX und interaktive Medien, setzt die Filmakademie seither Maßstäbe. Ihre Absolventinnen und Absolventen gehören zu den national und international erfolgreichsten Film- und Medienschaffenden. Erst Ende Mai gewann Regisseurin Mascha Schilinski beim Festival de Cannes den Preis der Jury für den Spielfilm „IN DIE SONNE SCHAUEN“. Das Drehbuch haben Mascha Schilinski und Louise Peter, eine weitere Filmakademie-Alumna, während ihres Studiums in Ludwigsburg verfasst. Bei der Umsetzung der Produktion waren zahlreiche weitere Alumni der Filmakademie beteiligt. Auch in den Bereichen Games und Animation sind Projekte der Filmakademie und ihrer Alumni herausragend. So hat das Spiel „THE BEAR – A STORY FROM THE WORLD OF GRA“ 2024 den Deutschen Computerspielpreis gewonnen. Der Animationsfilm „A SPARROW’S SONG“ ist aktuell für die BAFTA Student Awards 2025 nominiert.