Faire und grüne Filmproduktionen

„Filmemachen ist Leidenschaft“ – doch allein von der Leidenschaft Filme zu machen, lässt es sich nicht leben. Dieses Thema steht im Mittelpunkt verschiedener Einrichtungen und Initiativen. Die Film Commission Region Stuttgart unterstützt Maßnahmen, welche die Arbeitsbedingungen bei Filmproduktionen verbessern. Dazu zählen unter anderem tarifgemäße Verträge, die Einhaltung von Arbeits- und Ruhezeiten, angemessener Arbeitsschutz, korrekte und pünktliche Gagenzahlung, professionelle Abläufe am Set und ein respektvolles Miteinander.

Der Begriff „Green Shooting“ – das grüne Drehen – beschreibt ressourcenschonende Produktionsmethoden in der Filmherstellung. Damit soll die vor allem bei aufwändigen Filmproduktionen verursachte große Menge an Treibhausgasemissionen deutlich reduziert werden. In Zusammenarbeit mit der MFG Filmförderung unterstützt die Film Commission Region Stuttgart ein Umdenken hin zu ressourcenschonenden Filmproduktionen, schlägt Handlungsalternativen vor und sensibilisiert für das Potential der Emmissionsreduzierung.

Ökologische Standards

Die ökologischen Standards hat der Arbeitskreis „Green Shooting“ gemeinsam mit der Staatministerin für Kultur und Medien, den Filmförderungen der Bundesländer, der Filmförderungsanstalt des Bundes FFA, Ökopol, dem Film- und TV-Nachhaltigkeitsexperten Philip Gassmann sowie der Filmschaffenden-Initiative „Changemakers.film“ entwickelt.

Ob Energieeinsatz, Transport, Unterbringung und Verpflegung oder Materialeinsatz und –nutzung : Diese ökologischen Standards für eine klima- und ressourcenschonendere Herstellungsweise von deutschen Kino-, TV- und Online-/VoD-Produktionen decken alle Produktionsbereiche ab.

Bei den ökologischen Standards gibt es 21 obligatorische „Muss-Vorgaben“. Damit eine Produktion mit dem Label green motion ausgezeichnet werden kann, müssen bei den im Inland realisierten Produktionsteilen mindestens 18 Muss-Vorgaben eingehalten werden. Bei Produktionen, bei denen mehr als 25 % der Gesamtherstellungskosten im Ausland anfallen, müssen zusätzlich auch bei den im Ausland hergestellten Produktionsteilen 18 von 21 Muss-Vorgaben eingehalten werden.

Mehr unter: https://www.green-motion.org/

CO₂-Rechner für Film- und TV-Produktionen

Sie können damit einzelne Projekte erfassen und messen: Aus den wesentlichen Daten der Produktionsschritte wie Vorproduktion, Dreh/Produktion und Postproduktion können die CO₂-Emissionen berechnet werden, die u.a. durch Strom und Wärme, Mobilität und Hotelübernachtungen des Teams, Catering und Kulissenbau verursacht werden.

Mehr unter: https://mfg.greenshooting.de/de_DE/

Weiterbildung zum Green Consultant

Mit der Weiterbildung zum Green Consultant qualifizieren Sie sich zur zertifizierten Fachkraft für nachhaltige Film- und Medienproduktionen.

Die Nachfrage nach Green Shooting-Expert*innen wächst. Dafür sorgen nicht nur die Anerkennung möglicher Mehrkosten aufgrund nachhaltigen Drehens durch die regionalen Förderer, sondern auch obligatorische Auskünfte zu ökologischer Nachhaltigkeit, wie sie beispielsweise die MFG Filmförderung Baden-Württemberg fordert.

Mehr unter: https://www.zertifikat-green-consulting.de/

100 Grüne Produktionen

Eine Initiative des Arbeitskreises „Green Shooting“ mit Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien

„Tatort“, „Polizeiruf“, „Sturm der Liebe“, „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ und viele mehr: Die Liste an prominenten Produktionen ist stattlich, die sich am Projekt „100 Grüne Produktionen“ des Arbeitskreises „Green Shooting“ beteiligen. Bei der Selbstverpflichtung von Playern aus der Film- und Fernsehbranche geht es darum, mindestens 100 Filme und Fernsehproduktionen nachhaltig zu produzieren.

Mehr unter: https://www.100grueneproduktionen.de/kriterien/